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Vom Sammeln und Stehlen
Die Bienen sammeln, was die Blüten hergeben aber nicht wirklich für uns Menschen.
Nektar und Pollen sind für die Ernährung der Bienen und der Brut erforderlich.
Die Entwicklung der Bienen hängt mit ihrer Ernährung zusammen. So werden die kleinen Maden, aus denen sich Arbeiterinnen entwickeln, nur kurz mit Pollen gefüttert, während eine potentielle Königin länger mit Gelee Royal gefüttert wird.
Die Bienen sammeln also für die Versorgung des Volkes mit Nahrung. Dabei wird der Nektar der Blüten aufgenommen und durch die Bienen mittels Einspeicheln so verändert, dass aus dem Nektar Honig wird. Der Honig wird von den Bienen in der sog. Honigblase zum Stock transportiert. Dort wird er dann wieder hervorgewürgt und in den Waben eingelagert.
Andere Bienen bin haben dann die Aufgabe den Honig so lange durch Umlagern im Stock zu trocknen, bis er einen optimalen Wassergehalt aufweist. Erst dann werden die einzelnen Zellen mit einem dünnen Wachsplättchen dicht verschlossen. Das ist unter anderem deshalb erforderlich, weil Honig an sich hydrophil – das heißt Wasser liebend- ist und deswegen starke Wechselwirkungen mit Wasser aufweist. Honig an sich ist bei einem geringen Wassergehalt sehr lange haltbar. Wenn er jedoch zu feucht ist, kann es passieren, dass er gärt und damit verdirbt oder bestenfalls zu Met wird.
Der nach süßer, schneller Energie lechzende Mensch entnimmt dem Bienenstock die gut gefüllten Honigwaben. Wir Menschen nennen es „ernten“ – Bienen würden dazu rauben sagen.
Für die Bienen sind wir nicht besser als ein Bär.
Damit die Bienen im Winter nicht hungern, geben ihnen die braven Imker*innen Zucker als Ersatz, den sich die Bienen wieder umarbeiten müssen.
Bienen sind Waldtiere. daher ernten sie in der Regel den Nektar von Baumblüten – den sogenannten Blütenhonig. Der Geschmack des Honigs richtet sich danach von welchen Blüten die Bienen den Nektar gesammelt haben. Übrigens: der sogenannte Waldhonig stammt nicht von Blüten, sondern von den zuckerhaltigen Hinterlassenschaften der Blattläuse.
Bekannt ist jedoch auch der Rapshonig oder der Buchweizenhonig. Diese werden vor allem auf großen Anbauflächen gewonnen. Anders als z.B. die Hummeln, geben sich Bienen mit der sog. Kleckertracht (gemeint sind einzelne Blüten) eher nicht ab.
Wir können uns glücklich schätzen, dass es die Honigbiene gibt, die als einzige Insektenart einen solch schönen Wintervorrat anlegt, den wir auch genießen können.
Nächste Folge:
Nüscht is‘ umsonst – auch nicht der Honig (über die Verarbeitung von Bienenprodukten)